Impfen beim Welpen
Impfungen werden heutzutage häufig kontrovers diskutiert. Letztlich bleibt es jedem Einzelnen überlassen, die Vorteile und Risiken abzuwägen und sich individuell zu entscheiden.
Wir haben uns dazu entschlossen keinen Welpen mehr auf “gut Glück” mehreren Impfungen und Wurmkuren zu unterziehen, obwohl überhaupt nicht klar ist, ob die Impfungen oder Wurmkuren zu diesem Zeitpunkt nötig sind.
Die immensen Nebenwirkungen und die Zerstörung der Darmflora und damit des Immunsystems sind für uns nicht mit dem Tierwohl vereinbar und der zukünftigen Entwicklung des Immunsystems und damit der Gesundheit des Welpen abträglich.
Es ist nicht nur die Anzahl der Impfungen und Wurmkuren, die wir nicht verantworten möchten, sondern insbesondere die willkürlich festgelegten Zeitpunkte und die Anzahl der Wiederholungen der empfohlenen medizinischen Behandlungen.
Die weniger werdenden Antikörper der Mutter im Welpen (Nestschutz) sind Grundlage der Impfempfehlungen der Stiko-Vet, wobei allerdings überhaupt nicht klar ist, wann der Abbau der Antikörper im Welpen beginnt. Dies könnte mit der 6. Lebenswoche beginnen oder erst mit der 16. Lebenswoche. Wie schnell der Abbau geht, weiß man ebenfalls nicht. Auch wird überhaupt nicht berücksichtigt, ob und wenn ja, wie viele Antikörper die Mutter hat.
Man handelt nach dem Motto: “Viel hilft viel" und impft den kleinen Welpen alle paar Wochen, in der Hoffnung, irgendwann den Moment erwischt zu haben wo die Antikörper, die der Welpe von der Mutter hat, nicht mehr die Impf-Antikörper zerstören. Das aber der noch so junge Organismus dabei stark belastet und für das ganze Leben geschädigt werden kann, lässt man einfach außer Acht.
Die Darmflora und damit ein Großteil des Immunsystems entwickelt sich bis zur 12. Woche und legt den Grundstein für den Gesundheitszustands des Welpen für sein ganzes Leben.
Wir befürworten die Impfung gegen Parvovirose, Staupe und Hepatitis, aber zu einem sinnvollen Zeitpunkt.
Der empfohlene Zeitpunkt in der 8. Lebenswoche erscheint uns als besonders ungeeignet, da dieser unmittelbar vor der Abgabe des Welpen an seinen neuen Besitzer liegt. So muss der Welpe bereits mit geschwächtem Immunsystem an seinen neuen Besitzer übergeben werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass einzelne Welpen, die nach der Impfung erkranken, den ganzen Wurf anstecken und sich dies immer wieder wiederholt. So kann sich z.B. eine Darmerkrankung über Wochen hinziehen, während sie beim neuen Besitzer nach 48 Std. ausgeheilt wäre. Auch darf ein Welpe nicht krank abgegeben werden, also muss der ganze Wurf länger beim Züchter bleiben, was die so wichtige Früh-Sozialisationsphase erheblich stört.
Die Stiko Vet empfiehlt folgende Behandlungen für Welpen:
Woche 3: Wurmkur
Woche 5: Wurmkur
Woche 6: Parvo-Impfung
Woche 7: Wurmkur
Woche 8: Mehrfachimpfung Parvo, Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Zwingerhusten
Woche 12: Mehrfachimpfung Parvo, Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Zwingerhusten
Woche 12: Impfung Tollwut
Woche 16: Mehrfachimpfung Parvo, Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Zwingerhusten
Impfung Auffrischung alle 1 Jahr, Wurmkur Auffrischung alle 3 Monate
Wir empfehlen folgende Behandlungen für Welpen:
Woche 12: Mehrfachimpfung Parvo, Staupe und Hepatitis - (Impfstoff Nobivac SHPPi, bei Impfung ab der 12. Woche ist nur eine Impfung nötig)
Woche 26: Tollwutimpfung - (so spät wie möglich, spätestens aber 4 Wochen vor der ersten Auslandsreise)
Bei der Ermittlung des Zeitpunktes für die Mehrfach-Impfung sollte die Antikörperbestimmung der Mutter berücksichtigt werden, Auffrischung alle 3 Jahre
Bei der Ermittlung des Zeitpunktes für die Tollwutimpfung sollte die Situation des Umfeldes des Welpen berücksichtigt werden, Auffrischung alle 3 Jahre
Wurmkur grundsätzlich NUR nach vorheriger Kot-Untersuchung des Hundes
Wir raten dazu, bis 14 Tage nach der Mehrfach-Impfung große Hundeansammlungen, fremde Hunde, Hundeschulen und beliebte Gassi-Runden und Hundewiesen zu meiden, um einer eventuellen Infektion vorzubeugen.
Hier noch ein interessanter Artikel: www.tierheilpraktiker-hunde-gesundheit.de